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Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg wertet Lebensraum der streng geschützten Würfelnatter in Nievern auf

Datum 25.10.2022

Das Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg führt eine Aufwertung des Lebensraums der streng geschützten Würfelnatter durch. Die Pflege bzw. Unterhaltungsmaßnahmen im Bestandshabitat der Würfelnatter unterhalb der Wehranlage Nievern finden in der 45. bis voraussichtlich 47. KW 2022 statt. Die Maßnahmen dienen der Kompensation für die in ein paar Jahren beginnenden Bauarbeiten an der Wehranlage Hollerich und erfolgen in Abstimmung mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD Nord) als Obere Naturschutzbehörde.

Bei der Aufwertung wird den artspezifischen Lebensraumbedingungen der Würfelnatter Rechnung getragen. Hierzu sollen die im Unterwasser der festen Wehrschwelle liegenden Kiesflächen von Bewuchs befreit und damit Sonnenplätze geschaffen werden. Vorrangig werden dort Weidenbüsche mit Wurzelwerk sowie Neophyten (Japanischer Staudenknöterich, Springkraut) mit einem Bagger entnommen. Die entnommenen Gehölze werden vor Ort mit einem Schredder zerkleinert und anschließend einem Entsorgungsbetrieb zugeführt. Die gesamte Population der Würfelnatter befindet sich während der Durchführung der Arbeiten in ihrem Winterquartier, weshalb nicht von einer Beeinträchtigung der Population auszugehen ist.

„Durch die Maßnahme tragen wir dazu bei, dass die Population der geschützten Würfelnatter gestärkt werden kann“, so der Leiter des ausführenden Sachbereichs im WNA Heidelberg, Herr Goll.

Die Zuwegung zu den Kiesflächen unterhalb der Wehranlage am linken Ufer (in Fließrichtung) erfolgt über die Schulstraße. Die Baustelleneinrichtung und die Zuwegung wird am Ende der Schulstraße am dortigen Parkplatz hergestellt. Ein vorhandener Wildschutzzaun muss temporär geöffnet werden und wird nach Ende der Arbeiten wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Die Abstimmungen mit der Ortsgemeinde Nievern und dem Jagdpächter sind erfolgt. Nach Ende der Arbeiten werden die Baustelleneinrichtungsflächen und die Andienungswege wiederhergestellt. Die Maßnahme wird vom Forstbetrieb Diesler aus Osterspai durchgeführt.

Das Wasserstraßen-Neubauamt Heidelberg plant den Ersatzneubau von Wehranlagen und die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit an sechs Staustufen im Bereich der unteren Lahn. Sind Habitate von den Arbeiten betroffen, so werden Kompensationsmaßnahmen durchgeführt, um die ökologischen Auswirkungen der Bauarbeiten möglichst gering zu halten. Ziel hierbei ist die bestmögliche Vereinbarkeit von Ökosystem und Wasserstraße an der Lahn.